... stark für Menschen

Über Menschen mit Behinderung berichten

Journalisten können viel zu einem guten Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung beitragen. Wir haben einige Tipps zur Berichterstattung zusammengestellt.

Medien haben einen großen Einfluss darauf, wie Inklusion – ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung – gelingen kann. Medienschaffende bestimmen mit ihrer Berichterstattung, wie die Gesellschaft Behinderung wahrnimmt. Journalisten können mit einer Berichterstattung „auf Augenhöhe“ dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung als selbstbestimmte Menschen erkannt und Berührungsängste abgebaut werden. Aus diesem Grund haben wir einige Tipps zur Berichterstattung über Menschen mit Behinderung zusammengestellt, um Unsicherheiten abzubauen und um dazu beizutragen, Medienschaffende zu sensibilisieren.

Grundsätzliche Tipps:

  • „Nicht über uns ohne uns“: Menschen mit Behinderung sind Experten in eigener Sache. Binden Sie die Protagonisten aktiv in ihrer Berichterstattung ein, statt nur über sie zu reden.
  • Respekt: Insbesondere Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung jeglichen Alters werden häufig nur mit dem Vornamen angesprochen und/oder „geduzt“ – oft im Gegensatz zur Begleitung ohne Behinderung. Machen Sie bitte keine Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Behinderung!
  • Opfer oder Held: Vermeiden Sie Floskeln und Klischees in Formulierungen wie „an den Rollstuhl gefesselt“ oder „Person XY leidet an Down-Syndrom“. Menschen mit Behinderung sind weder „Opfer“, die sich mit ihrer Behinderung dem Schicksal ergeben, noch „Helden“, die ihr Leben „trotz Behinderung“ meistern.
  • Auf Augenhöhe: Fotografieren/Filmen Sie Menschen mit Behinderung mit dem Fokus auf ihre Gesichter, ohne Hilfsmittel wie einen Rollstuhl in den Vordergrund zu stellen. Fotografieren/Filmen Sie kleinwüchsige Menschen auf Augenhöhe statt „von oben herab“.

Formulierungen, die es zu vermeiden gilt:

der/die Behinderte(n)besser: Mensch mit Behinderung
Du statt SieEgal wie alt: Nehmen Sie Menschen mit Behinderung ernst!
„leidet an“besser: XY hat die Behinderung Z/lebt mit Krankheit Z
Behinderung „meistern“besser: mit Behinderung leben
„an den Rollstuhl gefesselt“besser: XY sitzt/nutzt Rollstuhl, ist im Rollstuhl unterwegs
„trotz Behinderung“besser: mit seiner/ihrer Behinderung
gesund/normal vs. kranknichtbehindert vs. behindert
taubstummgehörlos, taub
mongoloidMensch mit Down-Syndrom/Trisomie 21

Diese und weitere Tipps für Journalisten, u.a. FAQ zur Interviewführung mit einem Menschen mit Behinderung, gibt es