... stark für Menschen

„Lebensmitte gestalten“

Vom obersten Stock des Wohngebäudes wurde der Richtspruch verkündet.

Bad Mergentheim. Die Lücke ist geschlossen. Wo noch vor wenigen Monaten das sogenannte Klotzbücher-Areal brach lag, erheben sich inzwischen fertige Rohbauten. Denn in der Eichendorffstraße errichtet die Johannes-Diakonie Mosbach ein Wohnangebot für bis zu 24 Menschen mit Behinderung aus Bad Mergentheim und Umgebung. In dem dreigeschossigen Neubau werden außerdem ein Kurzzeitplatz, vier Appartements, die für Trainingswohnen genutzt werden können, sowie Räumlichkeiten der Offenen Hilfen untergebracht. Im eingeschossigen Gebäude nebenan werden 15 Plätze für tagesstrukturierende Angebote vorgehalten. Sieben Monate nach dem symbolischen ersten Spatenstich wurde jetzt Richtfest gefeiert.

Vom Baufortschritt wollten sich rund 50 Gäste überzeugen. Der Pädagogische Vorstand der Johannes-Diakonie, Jörg Huber, begrüßte auf der Baustelle nach einer Andacht von Pfarrer Richard Lallathin offizielle Vertreter von Stadt und Landkreis, Mitarbeitende der Johannes-Diakonie, aber auch viele Nachbarn und Menschen, die jetzt schon Angebote der Johannes-Diakonie nutzen. „Wir gestalten hier die Lebensmitte von 24 Menschen mit Behinderung“, machte der Vorstand den Anwesenden bewusst und dankte allen, die ihren Teil zum Gelingen des Bauprojekts beigetragen haben. Den Dank richteten er und auch der Regionalleiter der Johannes-Diakonie, Tobias Albrecht, nicht zuletzt an die Nachbarn. Sie hätten für die Belastungen der Bauphase viel Verständnis gezeigt. Den weiteren Fortgang der Arbeiten skizzierte Architekt Wolfgang Riehle: Nach der Fertigstellung des Rohbaus erfolge nun der Einbau von Fenstern und Haustechnik.

Mit dem neuen Wohnangebot ist nicht nur eine bauliche Kluft im Stadtbild gefüllt, sondern auch eine Lücke im Unterstützungsangebot für Menschen mit Behinderung im Main-Tauber-Kreis, wie dessen Sozialdezernentin Elisabeth Krug beim Richtfest unterstrich. Auch angesichts des Bundesteilhabegesetzes sei das neue Angebot „eine glückliche Entwicklung, die Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen zu Gute kommt und neue Möglichkeiten der Teilhabe schafft.“  Krug sowie der Oberbürgermeister von Bad Mergentheim, Udo Glatthaar, lobten insbesondere die ökumenische Zusammenarbeit von Johannes-Diakonie und Caritas beim Ausbau der Teilhabeangebote im Main-Tauber-Kreis. Nur drei Tage zuvor hatte die Caritas in Bad Mergentheim mit dem Bau einer Werkstatt begonnen, in der die Johannes-Diakonie einen Förder- und Betreuungsbereich vorhalten wird. „Aus Konkurrenz haben Sie ein einmaliges Kooperationsmodell gemacht“, sagte Glatthaar an die anwesenden Verantwortlichen von Johannes-Diakonie und Caritas gerichtet, bevor der Leiter des Facility Managements in der Johannes-Diakonie, Thorsten Kaiser, den Richtspruch verkündete.

Das Bauprojekt in der Eichendorffstraße soll im Sommer 2019 abgeschlossen sein. Es kostet rund 5 Millionen Euro. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Landes, der Ausgleichsabgabe, des Kommunalverbands für Jugend und Soziales sowie der Aktion Mensch. Der Bezug ist für kommenden September geplant.

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