... stark für Menschen

Werke motivieren, neue Schritte zu gehen

Eröffneten gemeinsam die Ausstellung in der Stiftskirche: Dr. Burkhard Lang, Victor vom Hoff, Katja Stoll, Peter Ploß (v.r.).

Mosbach. Diese Ausstellung ist auch ein Rückblick auf mehr als zehn Jahre „Kunst in der Psychiatrie“: In der Stiftskirche sind bis zum 29. Mai Bilder von Patientinnen und Patienten der Neuropsychiatrie der Diakonie-Klinik Mosbach zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung im Rahmen eines Gottesdienstes unter der Leitung von Pfarrer Victor vom Hoff. Motto: „Schritte wagen – neue Wege gehen“.

Victor vom Hoff gab den Verantwortlichen der Mosbacher Neuropsychiatrie die Gelegenheit, in einer Gesprächsrunde während des Gottesdienstes den Besuchern Einblicke in ihre Arbeit zu geben. So berichtete Chefarzt Dr. Burkhard Lang von der geschichtlichen Entwicklung der Neuropsychiatrie im Allgemeinen und die besonderen Möglichkeiten, die die frisch eingeweihte Diakonie-Klinik der Johannes-Diakonie ihm und seinem Team nun bietet. Stationsleiter Peter Ploß gab Einblicke in die tägliche Arbeit auf seiner Station, die sich um Menschen kümmert, denen neben einer „geistigen Behinderung“ auch eine psychische Erkrankung attestiert wurde. „Es gibt nicht viele Kliniken in Süddeutschland, die sich dieses Personenkreises annehmen.“

Maltherapeutin Katja Stoll ihrerseits berichtete von ihrer Arbeit mit den Patienten, denen sie zweimal pro Woche das Angebot macht, ihr Inneres mit Farben auszudrücken und sich kreativ mit sich und anderen auseinander zu setzen. „Für manch einen ist es schon eine hohe Hürde, in den Raum zu kommen und mit anderen gemeinsam zu malen“, berichtete sie. Ist diese Hürde überwunden, gibt die Auseinandersetzung mit dem Material, die Auswahl des Themas oder einfach die Entscheidung, alleine oder mit anderen gemeinsam ein Bild zu gestalten, Aufschlüsse über die Befindlichkeit des Patienten.

„Mich freut es besonders, fast zehn Jahre nach der ersten Ausstellung in der Stiftskirche hier wieder ausstellen zu dürfen“, so die Maltherapeutin. Für sie schließe sich somit ein Kreis. Die Ausstellung beinhalte Werke von Patientinnen und Patienten über den Zeitraum der gesamten Projektdauer. „Ein Blick auf die Kraft, die Ressourcen oder Lebensfreude in den Werken machen deutlich, dass Menschen hier Schritte gewagt haben“, erläuterte sie den Ausstellungstitel.  „Lassen Sie sich von den Werken berühren. Vielleicht werden Sie inspiriert, selbst neue Schritte zu gehen.“

Info: Die Ausstellung ist bis zum 29. Mai jeweils zu den Öffnungszeiten der Kirche zu sehen. Diese ist Montag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr und während der „Musik zur Marktzeit“ (14. + 18. Mai) geöffnet.

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