... stark für Menschen

Vorträge waren gut besucht

Im Rathaussaal ging es um Fragen zu psychischen Erkrankungen.

Mosbach. Machen Wassermelonen süchtig? Wenn es nach einem jugendlichen Teilnehmer am Tag der Seelischen Gesundheit geht, dann lautet die Antwort: ja. „Wenn ich einmal anfange Melone zu essen, kann ich nicht mehr aufhören.“ Abgesehen von diesem Schmunzler ging es bei der Veranstaltung im Mosbacher Rathaussaal um durchaus ernste Fragen zu psychischen Erkrankungen. Das Schwerpunktthema war Sucht. Erstmals konnten Jugendliche zu Beginn bei einer Fragerunde mit Dr. Karsten Rudolf, dem Ärztlichen Direktor der Diakonie-Klinik Mosbach, und seiner Mitarbeiterin, der Psychologin Monika Friedrich, viel zum Thema Psyche und Sucht erfahren.

Bei der offiziellen Eröffnung betonte der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel, wie wichtig es sei, die breite Öffentlichkeit über psychische Erkrankungen zu informieren. Damit beschrieb er eines der wichtigsten Ziele, die die Veranstalter mit dem Tag der seelischen Gesundheit verfolgen. Zwar zeigen auch die Zahlen im Landkreis: Der Unterstützungsbedarf bei psychischen Problemen wird größer. „Doch die gute Nachricht ist: Es gibt auch viele Hilfsangebote“, sagt Brötel mit Verweis auf die mit Infoständen vertretenen Einrichtungen, darunter die Johannes-Diakonie Mosbach und das Berufsbildungswerk (BBW) Mosbach-Heidelberg.

Bürgermeister Michael Keilbach nutzte die Gelegenheit, um auf die Bemühungen der Stadt Mosbach zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen hinzuweisen, darunter die Mitwirkung an der landesweiten Inklusionskampagne „DuIchWir“. Prof. Dr. Helmut Vedder, Chefarzt am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN), erklärte in seinem Grußwort, Veranstaltungen wie die im Rathaussaal sollten dazu beitragen, „psychische Erkrankungen zu einem normalen Thema zu machen und Stigmatisierung abzubauen“.

Die anschließenden Vorträge waren sehr gut besucht. Die Zuhörer konnten sich dabei über Aspekte des Schwerpunktthemas Sucht quer durch alle Altersgruppen informieren. Dr. Karsten Rudolf zeigte unter dem Titel „No risk, no fun“, welche Ursachen Suchtstörungen bei Kindern und Jugendlichen haben und wie Eltern und andere Bezugspersonen den Weg zurück in die Normalität begleiten können. Matthias Kluge (PZN) erkundete für das Publikum den Zusammenhang zwischen Depression und Sucht im Erwachsenenalter. Abschließend beleuchtete Dr. Valentin Hoss, Facharzt für Allgemeinmedizin, das Thema „Demenz und Sucht“. Vor dem Rathaus konnten Passanten an Gewinnspielen teilnehmen und sich an einer reichen Auswahl von Broschüren und Flyern zum Thema bedienen.

Die zentrale Veranstaltung zum Tag der Seelischen Gesundheit im Neckar-Odenwald-Kreis wird regelmäßig von der Johannes-Diakonie und weiteren Kooperationspartnern des Gemeindepsychiatrischen Verbundes organisiert.

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