... stark für Menschen

Umfrage zum Fernsehen

Pfarrer Richard Lallathin
Landrat Dr. Achim Brötel
Pfarrerin Erika Knappmann
Oberbürgermeister Michael Jann
Kreisrätin Simone Heitz
Pfarrerin Birgit Lallathin
Hartmut Landhäußer
Georg Nelius
Jürgen Roßnagel
Michael Stock
Dr. Thomas Ulmer

Viele Monate hat sich unsere Redaktion mit dem Thema „Fernsehen – oder auch nicht!“  beschäftigt. Nachdem wir euch bereits auf einer anderen Seite unsere Lieblingssendungen/Figuren präsentiert haben, wollten wir von JO natürlich auch wissen, wie es lokale Promis mit dem Fernsehen halten.
Wir haben daher vier Fragen gestellt und von elf Menschen Antworten bekommen. Um euch möglichst viele Interviewpartner vorzustellen, haben wir die Antworten für diese Printausgabe gekürzt. Die vollständigen Antworten könnt ihr aber gerne auf unserer Internetseite www.johannes-diakonie.de/jo-magazin.html nachlesen.

Unsere Fragen:

1. Welche Fernsehsendung sehen Sie am liebsten?
2. Was machen Sie lieber als Fernsehen?
3. Wenn es Regionalfernsehen gäbe, welche Sendungen sollte man darin zeigen?
4. Kennen Sie eine Sendung, in der Menschen mit Unterstützungsbedarf vorkommen? Wie finden Sie die Darstellung?

Pfarrer Richard Lallathin

1. An erster Stelle Nachrichten sowie Reportagen/Filme zu geschichtlichen Themen.
2. Ich mache fast alles lieber.
3. Das RNF (Rhein-Neckar-Fernsehen) hat engagierte Filmemacher, die gute Reportagen machen, wie im September 2014 über die Asylarbeit.
4. Ab und zu gerate ich in die Sendereihen 37 Grad rein – die finde ich in der Regel gut gemacht.

Landrat Dr. Achim Brötel

1. Ich fernsehe so gut wie gar nicht. In der Regel sind es Nachrichten, Sport oder eine spannende Reportage.
2. Ich bin eine Leseratte. Ein gutes Buch, eine Zeitung/ Zeitschrift ziehe ich deshalb jederzeit der Glotze vor. Außerdem höre ich gerne Musik.
3. Es gibt ja Regionalfernsehen, im 3. Programm oder beim RNF. Natürlich müsste da der Neckar-Odenwald- Kreis einen besonderen Platz haben. Ganz allgemein sollte das
Normale wieder sehr viel mehr in den Mittelpunkt rücken und nicht immer nur über das Verrückte berichtet werden.
4. Als „Nicht-Fernseher“ habe ich mir eine Programmzeitschrift angeschaut, um mitreden zu können. Spontan fallen mir da natürlich auch Sportberichte etwa über die Paralympics ein. Mir
imponiert die Art und Weise, wie Sportler dort Höchstleistungen vollbringen, wahnsinnig.

Erika Knappmann, Pfarrerin Schwarzacher Hof

1. Ich habe keinen Fernseher, sehe mir aber manches übers Internet an und zwar Geschichten, die gut ausgehen und/oder lustig sind. Oder etwas mit schönen Landschaften und Dokus, sodass man in Gedanken verreisen kann. Gerne auch was aus dem Kinderprogramm.
2. Zeit mit Freunden verbringen, lesen, mit neuen Sprachen befassen oder Gesellschaftsspiele spielen.
3. Nachrichten aus der Region oder Filme über „Land und Leute“.
4. „Aktion Mensch“ stellt regelmäßig kleine Filme ins Internet. Die sind nicht schlecht. Außerdem gibt es kirchliche Sendungen, die auch von Menschen mit Unterstützungsbedarf handeln.

Kreisrätin Simone Heitz (Bündnis 90/Grüne)

1. ARD-Mittwochsfilme, Tatort, Kabarett- und Satiresendungen (heute-show und „Neues aus der Anstalt“)
2. Ich mache Politik, lese, reite, fahre Fahrrad, laufe gerne, engagiere mich für vieles rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz und treffe mich Freunden. Ich genieße regionale Kultur, koche gerne mit anderen zusammen.
3. Engagement, schöne Landschaft, touristische Highlights, Regionalkrimis, Reportagen
4. Ja, das verfilmte Jugendbuch „Heidi“. Ich meine, braucht nicht jeder und jede an irgendeiner Stelle Unterstützung, haben wir nicht alle Handicaps? Manche Einschränkungen sieht man oder hört man, manche nicht... Ich finde, dass gelebte Inklusion auch bedeutet anzuerkennen, dass Darstellungen von Menschen mit Unterstützungsbedarf normal sind. Eigentlich sollte man darüber kein Wort verlieren müssen. Einschränkungen gehören zum Leben, Filme zeigen das Leben.

Oberbürgermeister Michael Jann

1. Dokumentarsendungen, insbesondere Terra-X (ZDF)
2. Bewegung in der Natur
3. Kommunalpolitik, Themen rund um Natur, Freizeit, Kultur, Sport
4. Neben „Aktion Mensch“ erinnere ich mich noch, wie die Älteren unter uns, an die Sendung „Unser Walter“, mit der das Tabuthema Behinderung erstmals offen dargestellt wurde. Das hat sicher vielen Familien geholfen.

Hartmut Landhäußer (The Bautzys)

1. Nachrichten sehe ich täglich. Allgemeine politische Sendungen und zum Ausgleich Musik- und Unterhaltungssendungen.
2. Ich setze mich als Stadtrat für unsere Bürger und als Vorsitzender des TV Mosbach für die Mitglieder ein. Proben und Auftritte mit der Band „The Bautzy´s“. An erster Stelle stehen Unternehmungen mit der Familie.
3. Regionalfernsehen wäre eine Info-Plattform mit Berichten aus Politik / Sport / Kirche / Vereinen / Institutionen / Veranstaltungen. Ein Regionalfernsehen würde ich sehr begrüßen.
4. Die Sendung 37 Grad finde ich sehr informativ. Hier wird vieles angesprochen - Krankheit und Umgang von Menschen mit und ohne Behinderung, egal welchen Alters. Die Darstellung finde ich positiv und realistisch.

Pfarrerin Birgit Lallathin

1. Filme und Dokus zu geschichtlichen Themen, Tier- und Naturfilme, den Tatort aus Münster.
2. Ich bin ein Familienmensch und habe ich es am liebsten, mit Freunden/Familie gemeinsam zu kochen/essen. Ich lese viel, gehe schwimmen, mache Ausflüge.
3. Regionalfernsehen könnte Ausflugtipps senden und über Menschen aus der Region berichten.
4. Es gab mal eine Sendung mit Guildo Horn. Die war klasse, weil alle Mitwirkenden gleichberechtigt waren. „Wir sind Helden“, fällt mir noch ein. Ansonsten ärgere ich mich, weil Menschen mit Behinderung als arme und leidende Wesen dargestellt werden. Jeder, der uns hier kennt, weiß, dass das das Leben viel bunter ist. Und ganz, ganz schnell wird ein Leben, das nicht voll leistungsfähig ist, als nicht mehr voll lebenswert dargestellt.

Mitglied des Landtages Georg Nelius (SPD)

1. Tagesschau, Landesschau
2. Sportveranstaltungen besuchen, mich mit Freunden treffen
3. Regionale Nachrichten, Städte und Gemeinden, Betriebe, Schulen etc. vorstellen
4. nein

Jürgen Roßnagel
Leiter im Wohnbereich der Johannes-Diakonie in Mosbach

1. Je nach Jahreszeit schaue ich mehr oder weniger häufig fern. Heute Journal oder Tagesthemen/ Sportübertragungen, manchmal den Tatort, Montagskino.
2. Ich gehe mit unserem Hund laufen, egal wie das Wetter ist, spiele Handball und Volleyball, gehe tanzen, fahre Ski und Motorrad.
3. Es gibt meiner Ansicht nach ein gutes regionales Fernsehangebot im SWR. Hier wird aktuell und auch informativ über die Region Baden-Württemberg berichtet.
4. Eine konkrete Sendung kenne ich nicht, da schau ich wahrscheinlich zu wenig fern. Filme, in denen Menschen mit Behinderung mitspielen, habe ich schon gesehen. Die Darstellung ist jedoch schwierig. Wie ich selbst immer feststelle, gibt es kein einheitliches bzw. konkretes Bild von Menschen mit Unterstützungsbedarf, weshalb auch die Darstellung schwierig ist.

Michael Stock
Leiter Freizeitbereich der Johannes-Diakonie

1. Musiksendungen, Nachrichten, schwedische und dänische Krimis und natürlich den Tatort.
2. Lesen, Musik, Internet, Sport, Freunde treffen. Ich bin sehr gern draußen und unternehme etwas im Freien.
3. Promi-Klatsch aus der Region Mosbach und auf jeden Fall das jo! TV-Magazin.
4. Für mich sind das Sendungen wie „Bauer sucht Frau“, „Schwiegersohn gesucht“, „Frauentausch“, „Verzeih mir“, etc. Die Darstellung der Menschen mit Unterstützungsbedarf in solchen Sendungen finde ich respektlos und peinlich. Die Menschen werden aus reiner Sensationslust, wegen ihres Unterstützungsbedarfs vorgeführt.

Dr. Thomas Ulmer
Präsident SpVgg Neckarelz,
ehemaliger Europaabgeordneter (CDU)

1. Nachrichten, Tatort, Krimis, „Hannes und der Bürgermeister“
2. Politik, Fußball, Menschen treffen.
3. Bunte Mischungen aus der Region. Menschen in allen Lebenslagen, Sport aus der Heimat, heimische Bürger im Ausland, Berichte aus Stadtrat, Kreistag, Gemeinderat, von besonderen Ereignissen, Unterhaltsames und Kurioses.
4. Lindenstraße, Marienhof - die Darstellung ist recht ordentlich.

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