Heidelberg. Ein freundlicher Blick, ein kurzer Händedruck und schon ist der Einstieg ins Bewerbungsgespräch geschafft. Nicht zu fest drücken, aber auch nicht zu lasch. Und: „Auf gar keinen Fall die angebotene Hand ignorieren,“ erklärt Kai Hucker.
Gemeinsam mit seinen Kolleginnen Franziska Hauptmann und Katharina Klee war der Personal-Recruiter zu einer ungewöhnlichen Freiwilligen-Aktion im Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg (BBW). Hier erhalten junge Menschen mit Lernbehinderung und anderen Einschränkungen eine Ausbildung. Insgesamt 14 Auszubildende des BBW am Standort in Heidelberg konnten einen Tag lang bei den Profis von SAP ein Bewerbungstraining absolvieren. Träger des BBW ist die Johannes-Diakonie Mosbach.
SAP unterstützt gemeinnützige Einrichtungen wie die Johannes-Diakonie regelmäßig mit Freiwilligeneinsätzen. Doch während sonst meist körperlich für den guten Zweck gearbeitet wird, war diesmal das fachliche Know-how der SAP-Mitarbeiter gefragt. Was zieht man zum Bewerbungsgespräch an ‒ und was besser nicht? Was hilft gegen Nervosität? Zu diesen und weiteren Fragen gab es viele praktische Hinweise. Nach einem Theorieteil am Vormittag hatten die Auszubildenden Gelegenheit, in Rollenspielen den Ablauf eines Bewerbungsgesprächs zu trainieren, eine wertvolle Vorbereitung auf die anstehende Jobsuche. „Ich habe viele neue Tipps bekommen, zum Beispiel zur richtigen Kleidung“, lautete die Bilanz eines Teilnehmers. Die Ehrenamtskoordinatorin der Johannes-Diakonie, Tanja Bauer, und die BBW-Abteilungsleiterin Christina Anger dankten den SAP-Mitarbeitern dafür, dass „unsere Jugendlichen mit Profis üben können“, wie Anger erklärte.
Am BBW-Standort Heidelberg erhalten Ausbildungsteilnehmer neben einer fachlichen Ausbildung eine auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnittene Förderung. Dennoch fällt ihnen der Schritt auf den Arbeitsmarkt nicht leicht. Bewerbungsgespräche gehören zu den größten Hürden. Kai Hucker erklärte den Auszubildenden, wie man auch aus Absagen wichtige Erfahrungen für spätere Bewerbungen ziehen kann und machte ihnen Mut: „Wie das Bewerbungsgespräch auch ausgeht ‒ ihr könnt nur gewinnen.“
