... stark für Menschen

Neues Wohnangebot verzögert sich

Grafikentwurf des Wohnangebots in Igersheim

Igersheim. Der Bauplatz ist vorbereitet, doch nun ziehen die schnell steigenden Baukosten das Projekt in die Länge. Vor knapp einem Jahr hatte die Johannes-Diakonie den Startschuss für ein eng ins Gemeindeleben integriertes Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung gegeben. In der Burgstraße von Igersheim soll, eingebettet ins umliegende Quartier, ein Gebäude mit bis zu acht Wohnplätzen entstehen. Die Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner soll ambulant durch Johannes-Diakonie-Mitarbeitende erfolgen. Die Gemeinde hatte dem Projekt mit einer offenen Willkommenskultur den Weg geebnet. Der Abriss des Bestandsgebäudes war noch planmäßig vonstattengegangen. Aber die rasante Kostenentwicklung im Baugewerbe sprengte im weiteren Verlauf die ursprünglichen Planungen.

„Die Kosten des Neubaus müssen über die Lebensdauer des Gebäudes hinweg über die Mieten der Bewohnerinnen und Bewohner finanziert werden", erklärt der zuständige Regionalleiter der Johannes-Diakonie, Tobias Albrecht. Verfügbare Förderungen seien bereits ausgereizt. „Daher ist der Spielraum für Mehrkosten nicht gegeben.“ Können nach dem Bezug die betroffenen Personen die Mieten nicht selbst erbringen, sind die Sozialhilfeträger zuständig. In jedem Fall setzen die knapp bemessenen Mietsätze aber einem darauf aufbauenden Neubauprojekt enge Grenzen. „Es handelt sich um ein grundsätzliches Problem, das gerade Menschen mit Behinderung in Zeiten knappen Wohnraums und steigender Immobilienpreise derzeit zu spüren bekommen“, ergänzt Bereichsleiter Christoph Mahler. Für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit Behinderung setzen sich daher landesweit Einrichtungen der Behindertenhilfe wie die Johannes-Diakonie, organisiert im Verband „Die Initiative“, ein.

Der Stillstand auf der Baustelle in Igersheim soll trotz der gestiegenen Kosten nur vorübergehend sein. Die Johannes-Diakonie stehe zum Standort und zum geplanten Wohnangebot, betonen Albrecht und Mahler. Die Arbeiten sollen nun aufgeteilt nach einzelnen Gewerken noch einmal neu ausgeschrieben werden. So hoffen Albrecht und sein Team, den geplanten Kostenrahmen doch noch einhalten zu können, „um ein Wohnangebot für Menschen mit Behinderung im Zentrum von Igersheim möglich zu machen“.

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