

Bad Mergentheim. Holder würde gerne Computerspiele streamen. Anna hört viel Musik über ihren Smartspeaker und dreht gerne Videos für Instagram. So unterschiedlich die Vorlieben, so groß ist die Begeisterung vieler Klientinnen und -Klienten im Wohnhaus „Eichendorffstraße“ der Johannes-Diakonie für digitale Medien. Ein neues Workshop-Projekt bietet ihnen jetzt die Chance, diese Medien so zu nutzen, wie sie es möchten, und kreative Ideen umzusetzen, und zwar auf dem eigenen Instagram-Kanal „jo.di.regional_taubertal“. Das Projekt „Digitale Teilhabe“ ist erfolgreich angelaufen und wird von der Aktion Mensch finanziell gefördert.
Johannes-Diakonie-Mitarbeiter Stefan Kohler leitet das Projekt. Der stellvertretende Einrichtungsleiter ist selbst sehr aktiv in sozialen Medien; speziell Instagram hat es ihm angetan. Bei seinem Job in der Johannes-Diakonie hat er festgestellt, dass es vielen Menschen mit Behinderung ähnlich geht. Sie wollen digitale Medien nutzen, benötigen aber für den sicheren Umgang mit Internet & Co mehr Unterstützung als andere. „Wir wollen unsere Klientinnen und Klienten mitnehmen ins digitale Zeitalter“, erklärt Kohler. Daher hat er in Bad Mergentheim den Instagram-Kanal „jo.di.regional_taubertal“ aufgebaut. Die Inhalte werden von Menschen aus der Johannes-Diakonie erstellt, die sich vorgenommen haben, Ausschnitte aus ihrem Alltag nach außen zu präsentieren. Sie zeigen sich in Videos bei Ausflügen oder Kochaktionen, interviewen Mitbewohner, präsentieren ihre Haus-Meerschweinchen oder ihr neues Hochbeet. Damit wollen sie nicht nur auf ihre Bedürfnisse und Anliegen aufmerksam zu machen, sondern auch Toleranz und Akzeptanz gegenüber Menschen mit Behinderung fördern.