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Junge Flüchtlinge lernen Berufe kennen

Von Lagerlogistik bis Gartenbau: BBW-Abteilungsleiter Wilhelm Kronawetter erklärte den jugendlichen Flüchtlingen verschiedene Ausbildungsberufe.

Mosbach/Seckach. Knapp 20 jugendliche Flüchtlinge aus dem Kinder- und Jugenddorf Klinge in Seckach haben in diesen Tagen das Berufsbildungswerk (BBW) Mosbach-Heidelberg besucht. Alle sind erst seit wenigen Monaten in Deutschland und besuchen die Schefflenztalschule, wo sie gemeinsam in einer Klasse Deutsch lernen. Bei einem Rundgang konnten die Jungen und Mädchen verschiedene Berufsfelder wie Gartenbau oder Reinigungstechnik kennenlernen, in denen das BBW Ausbildungsgänge anbietet. Den Abschluss bildete ein Mittagessen im Kultur- und Begegnungszentrum fideljo. Ziel des Besuchs war, den jungen Flüchtlingen aus Afghanistan, Syrien, Somalia und anderen Ländern zu zeigen, was es heißt, auf einen Beruf vorbereitet zu werden. Denn in deren Heimatländern gibt es häufig kein berufliches Ausbildungssystem.

BBW-Ausbildungsleiter Rainer Lorenz und Abteilungsleiter Wilhelm Kronawetter begrüßten die Gäste zunächst in der Aula des BBW und erklärten ihnen in einfachen Worten die Einrichtung, in der Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf auf einen Beruf vorbereitet werden. Deutsch-Lehrerin Halina Kammerer von der Schefflenztalschule dankte den BBW-Vertretern für die Einladung. „Das ist für viele der Jugendlichen die erste Möglichkeit, eine geregelte Berufsausbildung kennenzulernen. Dieses Angebot nehmen wir gerne wahr.“

An die Begrüßung schloss sich ein zweistündiger Rundgang durch die Ausbildungsstätten des BBW am Standort Mosbach an. Das Interesse war hoch, viele Fragen wurden gestellt. Vor allem die großen Maschinen in den Ausbildungsbereichen Holz und Metall sorgten für Staunen bei den Jugendlichen. Worte wie „Gabelstapler“ oder „Formatkreissäge“ kommen ihnen zwar noch schwer über die Lippen. Dennoch übten einige von ihnen so lange, bis sie die Silben einigermaßen aussprechen konnten.

Lorenz und Kronawetter zeigten nicht nur die Ausbildungsräume und Werkstätten, sie machten auch klar, was Auszubildende alles lernen müssen, zum Beispiel Baupläne zu lesen. Darüber hinaus vermittelt die Ausbildung weitere wichtige Fähigkeiten, etwa Pünktlichkeit und Verlässlichkeit, die im Berufsleben notwendig sind, wie Kronawetter erklärte: „In der Ausbildung ist eben nicht nur Fachwissen gefragt.“

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