... stark für Menschen

Inklusion funktioniert „Hand in Hand“

Bei „Hand in Hand“ hat für Melissa Schulz (3. v. r.) der Wechsel auf den allgemeinen Arbeitsmarkt geklappt. Unterstützung kam vom „Hand in Hand“-Team um Geschäftsführer Mazlum Oktay (l.) und Mitarbeitenden der Johannes-Diakonie um Werkstattleiter Rüdiger Stobbe (2. v. l.).

Buchen. Für Melissa Schulz ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Lange Zeit hat die junge Frau in den Buchener Werkstätten für Menschen mit Behinderung gearbeitet. Doch nun hat sie den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt geschafft. Seit November ist sie für den Pflegeanbieter „Hand in Hand“ in Buchen tätig und ist als hauswirtschaftliche Mitarbeiterin fester Bestandteil des Teams. „Hand in Hand“ beschäftigt unter Leitung von Geschäftsführer Mazlum Oktay rund 200 Mitarbeitende an mehreren Standorten im Neckar-Odenwald- und im Main-Tauber-Kreis.

Dabei war es längst nicht von Anfang an klar, dass es mit dem Arbeitsvertrag klappen würde, als sie 2019 mit einem Praktikum startete. „Am Anfang war es schwierig für mich“, erzählt Melissa Schulz, die in Osterburken wohnt. „Aber ich habe mich weiterentwickelt.“ Die fachliche Begleitung durch Jobcoach Volker Hirsch von der Johannes-Diakonie und Ute Winterbauer vom Integrationsfachdienst (IFD) gab die nötige Sicherheit. Bei praktischen Fragen standen beide Melissa Schulz und ihrem neuen Arbeitgeber zur Seite, etwa wenn es um den Weg zur Arbeit oder geeignete Tätigkeiten ging. Jetzt arbeitet sie als hauswirtschaftliche Kraft in der Seniorentagespflege; sie räumt die Spülmaschine aus, stellt Rollatoren bereit und kümmert sich in der Einzelbetreuung um die Gäste der Tagespflege. „Das macht mir am meisten Spaß“, sagt die junge Frau, die durch ihre offene Art oft gute Laune verbreitet.

Auch wenn es bis zur Festanstellung fünf Jahre gedauert hat, sind Werkstattleiter Rüdiger Stobbe und Jobcoach Volker Hirsch mehr als zufrieden. „So ein Prozess braucht seine Zeit“, erklärt Hirsch. Wie klappt die Zusammenarbeit im Team? Welche Tätigkeiten sind geeignet? Wo sind Belastungsgrenzen? „Alle diese Fragen wollen geklärt sein.“

Bei „Hand in Hand“ spürten die Johannes-Diakonie-Mitarbeitenden eine besondere Offenheit für die Werkstatt-Beschäftigte. Als Unternehmen der Sozialbranche „sehen wir uns besonders verpflichtet, beim Thema inklusive Arbeitswelt voranzugehen“, bestätigt Verwaltungsleiterin Julia Geier. Gleichermaßen offen zeigte sich das Team der Tagespflege unter Leitung von Sabrina Hirt, wo sich immer jemand findet, der Melissa Schulz bei Fragen hilft. Dass deren Traum vom Arbeitsvertrag in Erfüllung ging, wurde möglich, weil viele Begleiter und Begleiterinnen zusammenwirkten, eben „Hand in Hand“.

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