Mosbach. Mehr als eine Trainerin, sondern „Mentorin, Zuhörerin und Vorbild“: Claudia Geiger, Sportkoordinatorin der Johannes-Diakonie und beim Projekt „Teilhabe durch Sport“, wurde auf den ersten Platz beim „Manfred und Irmgard Hornig-Preis“ 2025 gewählt. Den zweiten Platz erreichte die Sonderberufsschule des Berufsbildungswerks (BBW) Mosbach-Heidelberg, als Drittplatzierte wurde das Team des Wohnhauses Brühl ausgezeichnet. Der Manfred und Irmgard Hornig-Preis wird von der gleichnamigen Stiftung ausgelobt und würdigt Mitarbeitende der Johannes-Diakonie, die sich mit besonderem Engagement für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einsetzen.
Preisträger und Nominierte wurden bei der feierlichen Verleihung im Mosbacher fideljo geehrt, musikalisch umrahmt von Alexander Nagel am Piano und Thomas Engelhart am Saxophon. Der Beginn der Veranstaltung stand im Zeichen des Gedenkens an die kürzlich verstorbene Preisstifterin. Vorstandsvorsitzender Martin Adel würdigte Irmgard Hornig als freundliche, zuvorkommende und sich mit Leidenschaft einsetzende Förderin der Arbeit zum Wohl für Menschen mit Behinderungen. Pfarrer Richard Lallathin erläuterte, dass Irmgard Hornig gemeinsam mit ihrem Mann Manfred, der Ende 2021 verstorben war, über Jahrzehnte Anteil an der Johannes-Diakonie genommen hat. Sohn Horst Hornig, der die Arbeit seiner Eltern als Stiftungsvorstand fortsetzt, machte deutlich, mit welch großem Interesse seine Mutter noch kurz vor ihrem Tod die Nominierungen für den diesjährigen Preis studiert und sich als Jurymitglied eingebracht hat.
„Eine Persönlichkeit, die uns alle daran erinnert, wie wichtig Ausdauer, Leidenschaft und Teamgeist sind.“ So beschrieb Laudator Michael Lofink das jahrelange Wirken von Preisträgerin Claudia Geiger. Sie bringe Menschen zusammen und begleite sie auf ihrem Weg. „Davon kann ich selbst ein Lied singen“, so der erfolgreiche Special Olympics-Athlet. Co-Laudator Michael Walter verdeutlichte das Wirken der Preisträgerin beim von der „Aktion Mensch“ geförderten Projekt „Teilhabe durch Sport“: „Claudia Geigers Engagement im Projekt öffnet Türen für Athleten und Athletinnen, die sonst keinen Zugang zu inklusivem Sport hätten.“ Dies zeige sich auch durch Kooperationen mit Vereinen und Verbänden und durch die Teilnahme inklusiver Teams an zahlreichen Veranstaltungen.
Außergewöhnliches Engagement und überdurchschnittlicher Einsatz, dies sei der Grund dafür, dass das Team der Sonderberufsschule des BBW als Preisträger ausgezeichnet werde, so Laudator Jörg Huber. Dabei nehme das Engagement für Demokratiebildung und die Förderung von politischer Teilhabe eine wichtige Rolle ein. Zahlreiche zusätzliche Aktivitäten seien nur dadurch möglich, dass die Lehrerinnen und Lehrer „weit über das normale Maß hinaus“ Zeit, Energie und Kreativität investierten. Es käme nicht von ungefähr, dass die Schule erst kürzlich den Titel „Europaschule Baden-Württemberg“ erhalten habe.
Die Mitarbeitenden des Wohnhauses Brühl hätten das „Besonderes“ geschafft und geschaffen, so Laudatorin Yvonne Jelinek. In dem 2021 eröffneten Haus für Menschen mit vielfältigen und hohen Unterstützungsbedarfen und sozialen und emotionalen Besonderheiten würden auch den professionellen Begleiterinnen und Begleitern besondere Anforderungen gestellt. Die Mitarbeitenden seien jederzeit bereit, sich in ihrem beruflichen Alltag flexibel auf ihr Gegenüber einzulassen und auf Augenhöhe begegnen. „Durch die gute Arbeit haben die Klientinnen und Klienten einen Rahmen gefunden, in dem sie zufrieden leben können.“
Vorstand Jörg Huber gratulierte abschließend allen acht nominierten Teams und Mitarbeitenden. Er dankte auch der Jury des Preises, die einmal mehr eine gute Wahl bei der Auswahl der Preisträger getroffen hätte. Gleichzeitig ermunterte er alle Mitarbeitende, weitere Kolleginnen und Kollegen, die sich tagtäglich mit besonderem Engagement einsetzen, für kommende Preisverleihungen vorzuschlagen.