... stark für Menschen

Hoffen auf den „Vergiss-mein-nicht-Ort“

Bereichsleiterin Kirsten Mißbach (2. v. l.) und die Bewohnerinnen Rita Schölch, Renate Dunkel und Leokadia Kopp (v. l.) wünschen sich einen geschützten, barrierefreien „Vergiss-mein-nicht-Ort“.
Ein Stein für jeden Verstorbenen: Leokadia Kopp.

Buchen. Für Leokadia Kopp ist Trauern sehr wichtig. „Ich bete jeden Abend für die Toten“, erzählt die Bewohnerin des Wohnangebots für Menschen mit Behinderung „Zum kleinen Roth“. Die Namen ihrer verstorbenen Mitbewohner hat sie auf runde Steine geschrieben. Die Steine sind um eine Madonnen-Statuette verteilt, die von einem Holzkasten geschützt auf einer Mauer steht. Leokadia Kopp kommt mehrmals pro Woche zur Madonna, um an Josef, Christa und die anderen Verstorbenen zu denken, mit denen sie viele Jahre zusammengelebt hat. Ihr „Vergiss-mein-nicht-Ort“ soll jetzt einen geschützten, barrierefrei zugänglichen Platz bekommen. Dafür hoffen Hausleitung und Bewohnerschaft im „Kleinen Roth“ auf Spenden aus der Aktion „Viele schaffen mehr“ der Volksbank Franken eG.

Für die zuständige Bereichsleiterin der Johannes-Diakonie, Kirsten Mißbach, gehört Trauern zum Alltag im Haus. „Die Menschen hier sind eine eng verbundene Gemeinschaft. Wenn einer für immer geht, beschäftigt das alle, und unsere Bewohner und Bewohnerinnen fragen oft nach den Verstorbenen“, erklärt sie. Andenken und Bilder helfen, die Erinnerung wachzuhalten. Doch was für andere Trauernde selbstverständlich ist, der Gang zum Friedhof, ist für die meisten Bewohner ein Problem. Viele sind alt, gebrechlich oder haben neben der geistigen auch eine körperliche Einschränkung. Daher stieß die Idee eines Spendenprojektes bei Mißbach und dem Leiter des Wohnangebots, Sascha Link, auf großes Interesse.

„Die Pläne sind fertig, der Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner nach einem schön gestalteten Ort zum Trauern ist groß“, berichtet Link. Im Hof des Hauses soll dieser Ort entstehen. Die Madonna mit dem roten Rosenkranz soll in dessen Zentrum stehen. Der Zugang soll barrierefrei sein, damit alle Bewohnerinnen und Bewohner den „Vergiss-mein-nicht-Ort“ jederzeit besuchen können. Sitzplätze und ein Wind- und Wetterschutz sind geplant. Was nun noch fehlt, sind die finanziellen Mittel. Diese erhoffen sich Hausleitung und Bewohnerschaft vom Spendenprojekt der Volksbank Franken, wie Kirsten Mißbach erklärt: „Nur mit Unterstützung von außen können wir unseren ‚Vergiss-mein-nicht-Ort’ Wirklichkeit werden lassen.“

Sie wollen das Projekt „Vergiss-mein-nicht-Ort“ unterstützen? Hier geht es zum Spendenprojekt der Volksbank Franken.

Zurück