... stark für Menschen

Hier gedeiht ein neuer Arbeitsbereich

Verantwortliche, Ehrengäste und Beschäftigte der „Blumen-Werkstatt“ feierten am Freitag offiziell Eröffnung
Gärtnermeister Stefan Geppert (re.) führte Ehrengäste und Interessierte durch den Betrieb.

Ettenheim-Altdorf. „Happy Day“, so lautet der Name der Setzlinge, die in Gewächshaus 2 der neuen „Blumen-Werkstatt“ der Lahrer Werkstätten in Ettenheim-Altdorf aufs Erwachsenwerden warten. Ihr Name sollte an diesem Tag Programm sein. Denn mit einer fröhlichen Einweihungsfeier wurde am Freitag aus der einstigen Gärtnerei Geppert auch offiziell ein neuer Arbeitsbereich der Lahrer Werkstätten der Johannes-Diakonie Mosbach. Bis zu 20 Menschen mit Behinderung finden hier künftig Beschäftigung – angeleitet von Gärtnermeister Stefan Geppert, der seinem Betrieb damit weiter erhalten bleibt.

„Wieder weniger Administratives und mehr Gärtnerei“, diesen Wunsch nach Veränderung hat sich Stefan Geppert nun erfüllt. Denn er verpachtete seinen Betrieb an die Lahrer Werkstätten, deren Angestellter der Gärtnermeister nun ist. Gleichzeitig leitet er künftig gemeinsam mit der selbständigen Floristin Regina Christ Menschen mit Unterstützungsbedarf an. „Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder Praktikanten aus den Lahrer Werkstätten“, erzählt Geppert. „Diese Zusammenarbeit hat uns immer Freude bereitet.“ Im Gespräch mit Erwin Stiegeler, dem stellvertretenden Leiter der Lahrer Werkstätten, und dessen Chef Bernhard Meier-Hug reifte schließlich die Idee, aus der Gärtnerei Geppert „die Blumen-Werkstatt“ entstehen zu lassen. Für die Kunden ändert sich somit nichts, sie bekommen weiterhin vor Ort ihren gewohnten Service fürs Grüne und Blühende.

Mit der „Blumen-Werkstatt“ wurde in Ettenheim-Altdorf etwas Neues geschaffen, das die Gesellschaft auf dem Weg der Inklusion weiterbringt, freute sich CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Weiß bei der Eröffnungsfeier. „Hier in Ettenheim werden Dinge praktiziert und umgesetzt, die in Berlin beraten werden“, ergänzte er auch mit Blick auf das erfolgreiche Projekt „Café Miteinander“ im örtlichen Klinikum, in dem ebenfalls Beschäftigte der Lahrer Werkstätten tätig sind. „Hier gilt es besonders der Johannes-Diakonie und den Verantwortlichen der Lahrer Werkstätten Dank zu sagen.“

Bundestagskollege und Beauftragter der CDU/CSU-Fraktion für Menschen mit Behinderung Uwe Schummer zeigte sich erfreut darüber, dass hier Arbeitsplätze an die Bedürfnisse der Menschen mit Unterstützungsbedarf angepasst werden. „Oft ist es leider so, dass sich die Menschen anpassen sollen“, so Schummer. Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz brachte seinerseits seine Überzeugung zum Ausdruck, dass neben dem Café Miteinander ein weiteres Beschäftigungsangebot zum Erfolg wird. „Sie stoßen hier auf fruchtbaren Boden.“ Und Altdorfs Ortsvorsteher Michael Biehler sprach gar von einer „Win-win-win-Situation“ für Stefan Geppert, Regina Christ und die Lahrer Werkstätten.

Jörg Huber, Vorstand der Johannes-Diakonie Mosbach, unterstrich noch einmal, dass sich die Einrichtung auf den Weg gemacht habe, auch Werkstattplätze verstärkt dezentral anzubieten. „Hier passt die innovative Blumen-Werkstatt hervorragend dazu.“ Sein besonderer Dank galt der „Unterstützung im Umfeld“, von Stadt- und Ortsverwaltung, über den Landkreis, verschiedenen Kooperationspartnern bis hin zu den Verantwortlichen der Lahrer Werkstätten sowie Stefan Geppert und Regina Christ.

Den Auftakt der Eröffnungsfeier hatte neben der Guggemusik „La VVida“ Pfarrerin Erika Knappmann von der Johannes-Diakonie mit einem geistlichen Wort bestritten. Sie segnete schließlich auch die neuen Beschäftigten der Gärtnerei, ehe die Musiker mit fröhlichen Klängen den Startschuss für die Führungen durch Gärtnerei gaben – vorbei auch an den Jungpflanzen mit dem Namen „Happy Day“ im Gewächshaus 2. Diese müssen derweil noch eine Weile auf ihren großen Auftritt warten. Werden sie doch erst um Spätherbst als Weihnachtsterne über die Ladentheke der „Blumen-Werkstatt“ gehen. Text/Foto: Michael Walter

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