... stark für Menschen

Freude über ein „Haus der Generationen“

Vertreter*innen von Johannes-Diakonie, Redner und Ehrengäste schritten mit dem Spaten beim symbolischen Spatenstich für das Senioren- und Rehazentrum zur Tat
Bewohnerinnen und Bewohner des Pfalzgrafenstifts konnten beim Spatenstich via Livestream mit dabei sein.
Gewaltige Erdmengen werden für den Neubau am "Hungerberg" bewegt. Die Arbeiten dazu sind in vollem Gange.

Mosbach. Wo noch vor wenigen Wochen Wiese war, zeigt sich jetzt eine tiefe Baugrube. Seit Anfang Februar laufen die Arbeiten am neuen Senioren- und Rehazentrum der Johannes-Diakonie. Jetzt haben Bauherren, Projektpartner und Ehrengäste auch mit einem symbolischen Spatenstich das Neubauprojekt eingeläutet. Mit dabei sein konnten Bewohnerinnen und Bewohner des Pfalzgrafenstifts, dessen Betrieb in etwa zwei Jahren im Neubau auf dem Johannes-Diakonie-Gelände unterkommen soll. Sie konnten per Livestream den Spatenstich mitverfolgen.

Im Neubau am „Hungerberg“ entstehen 90 Pflegeplätze der stationären Altenhilfe als Nachfolge für das Seniorenzentrum „Pfalzgrafenstift“ in der Mosbacher Innenstadt. Außerdem zieht die Rehaklinik Mosbach mit 50 Plätzen für Kinder und Jugendliche mit neuropädiatrischen und neuro-onkologischen Erkrankungen oder anderen Entwicklungsstörungen in das neue Gebäude ein, das sich in drei Bauteile gliedert. Verbunden sind diese durch einen Begegnungsbereich, der das Foyer, aber auch möglichen Raum für Veranstaltungen oder eine Cafeteria umfasst. Die geplante Investitionssumme für Neubau inklusive Erschließung und Erweiterung durch die Rehaklinik liegt bei rund 29 Millionen Euro.

Der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Diakonie, Martin Adel, konnte den Vorsitzenden des Bewohnerbeirats Herbert Fessele begrüßen sowie Vertreter und Vertreterinnen von Stadt und Landkreis, von ausführenden Unternehmen und weitere Ehrengäste. „Hier wird ein besonderes Bauwerk entstehen“, sagte Adel und fasste für die Gäste die Ziele des Neubaus zusammen. Das Senioren- und Rehazentrum solle Pflege nach modernen Maßstäben ermöglichen, Wohnlichkeit und Lebensqualität vorhalten, Begegnungsort für Generationen werden, eine nachhaltige Bauweise verwirklichen und gute Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende bieten. „Was könnte es Sinnvolleres geben als an einer Heimstätte für alte und junge Menschen zu arbeiten“, so brachte es nach Adel Vorstand Jörg Huber in seinem Grußwort auf den Punkt. Zuvor hatte Pfarrerin Heike Bährle bei einer Andacht das neue Haus in Bezug zum Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ gesetzt.

Oberbürgermeister Michael Jann ließ die Gäste an einem für ihn besonderen Moment teilhaben. Als Stadtoberhaupt von Mosbach, als Verwaltungsratschef der Johannes-Diakonie und als Vorsitzender der Stiftung Hospitalfonds ist er gleich dreifach mit dem Projekt verbunden. Daher sei ihm „ein Felsbrocken vom Herzen gefallen“, als er vom Start der Bauarbeiten hörte. Jann blickte zurück auf die zurückliegenden Projektschritte von der Entscheidung gegen eine Modernisierung des Pfalzgrafenstifts bis hin zum modifizierten Neubauprojekt bei der Johannes-Diakonie. Im Ergebnis stehe ein Gewinn für alle Beteiligten und ein „Haus der Generationen“. Landrat Dr. Achim Brötel ordnete das Projekt als einen weiteren Schritt zur Entwicklung eines inklusiven Stadtteils auf dem Gelände der Johannes-Diakonie ein.

Die Architektin Anja Faber vom Büro „Bodamer Faber Architekten“ erinnerte daran, wie die Baupläne mit einem Architekturwettbewerb 2018 ihren Anfang nahmen. Trotz geänderter Planung sei die Kernidee des Siegerentwurfs erhalten geblieben: ein nach Westen ausgerichtetes Foyer, Arkadengänge als vorgelagerte Begegnungsbereiche, bodentiefe Fenster, die Licht schaffen und die Fassade rhythmisieren. Den Weg zum fertigen Bauwerk beschrieb Projektleiter Karsten Kiefert vom Generalübernehmer, der Implenia AG. Bis Ende des laufenden Jahres solle der Rohbau errichtet, bis Dezember 2023 auch der Innenausbau abgeschlossen sein. Bis dahin müssen unter anderem rund 30 000 Kubikmeter Erde bewegt und 1,8 Kilometer Grundleitungen verlegt werden. „Alle Hände voll zu tun, aber ein tolles Projekt“, so fasste Kiefert die Aufgabe für Implenia zusammen. Doch zunächst einmal legten die Redner und Ehrengäste beim Spatenstich Hand an – interessiert beobachtet von den Seniorinnen und Senioren im Pfalzgrafenstift.

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