... stark für Menschen

„Ein Ort, wo Leben stattfindet“

Ehrengäste, Johannes-Diakonie-Mitarbeiter und Bewohnerschaft freuten sich über den gelungenen Einstand in Bad Rappenau.
Bei Führungen konnten die Gäste das Wohnhaus kennenlernen.

Bad Rappenau. Es ist eine neue Heimat für 24 Menschen mit Behinderung. Zugleich ist es der erste Standort der Johannes-Diakonie im Landkreis Heilbronn. Bei der offiziellen Einweihungsfeier im Wohnhaus „Brunnenstraße“ wurde deutlich, dass sowohl die Bewohner wie auch das betreuende Team der Johannes-Diakonie gut in der Kurstadt angekommen sind. Das Wohnangebot für Menschen mit Behinderung war bereits im Dezember 2018 nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit bezogen worden. Es ist unter anderem das neue Zuhause von Personen, die bisher an den großen Standorten der Johannes-Diakonie in Mosbach und Schwarzach gewohnt haben. Das Projekt wurde vom Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert.

Der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Diakonie, Martin Adel, begrüßte in den Räumen der Tagesstruktur mit Bewohner- und Mitarbeiterschaft Vertreter von Stadt, Landkreis sowie kooperierenden Einrichtungen und dankte für deren Unterstützung. Gemeinsam hätten alle mit dem Neubau dazu beigetragen, „dass ein tatsächliches Wunsch- und Wahlrecht für Menschen mit Behinderung Wirklichkeit wird“. Zuvor hatten der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Joachim Bollow, und Pfarrer Richard Lallathin von der Johannes-Diakonie die Gäste mit einer Andacht auf das Fest eingestimmt. Lallathin beschrieb das neue Haus mit Verweis auf den Namen „Brunnenstraße“ als Ort, wo elementare Lebensbedürfnisse erfüllt würden. „Dazu wollen wir als Kirche beitragen.“ Bollow kündigte für September einen gemeinsamen Gottesdienst an.

Oberbürgermeister Sebastian Frei hieß die Neubürger herzlich willkommen. Angesichts der zahlreich erschienenen Gäste sei ihm nicht bange, „dass die Bewohner dieses Hauses zu absolut integrierten Mitbürgern werden“. Die Leiterin des Dezernats Jugend und Soziales im Landratsamt Heilbronn, Susanne Hennig, bezeichnete das neue Wohnangebot als wichtigen Schritt auf dem Weg zur Inklusion. „Wohnortnahe Angebote sind ein Segen für alle“, erklärte sie und verwies auf die kurzen Wegen zu Geschäften, Bahnhof und den Werkstätten in Heilbronn-Kirschhausen. Auch der Vorsitzende der Eltern-, Angehörigen und Betreuervertretung in der Johannes-Diakonie, Baris Altunkas, hob die zentrale Lage nahe an Stadtmitte und Kurpark im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention hervor: „Hier sind Sie mitten im Geschehen.“

Die architektonische Idee hinter den beiden neuen Gebäuden vermittelte Prof. Dr. Klaus Rückert, Geschäftsführer des Architekturbüros RBP Rückert: „Ein Heim für Menschen zu schaffen, war unser Anspruch.“ Das verwirklichte Konzept verbindet ein Wohnhaus mit 1200 Quadratmetern Fläche über einen Garten mit einem separaten Gebäude für tagesstrukturierende Angebote, wo bis zu 18 Menschen im Alltag Beschäftigung finden.

Die regionale Geschäftsführerin der Johannes-Diakonie, Yvonne Jelinek, blickte mit den Gästen auf Planungsphase, Bau und Einzug zurück. Sie dankte nicht zuletzt den Verantwortlichen der Stadt, aber auch der Bürgerschaft insgesamt für deren Offenheit: „Hier ist Vielfalt nicht nur ein Slogan, sondern wird aktiv gelebt.“ Zugleich kündigte sie für den Standort Offenau ein weiteres, in diesem Fall ambulant betreutes Wohnangebot mit sechs Plätzen an, das 2021 bezogen werden soll. Die neue Wohnstätte beschrieb deren Leiter, Clemens Papmahl, als „Ort, wo Leben stattfindet“. Er dankte allen Planern und Spendern für ihren Beitrag, genauso lokalen Unterstützern wie der Vulpius-Klinik, die unter anderem die Speisenversorgung für das Wohnangebot übernommen hat. Die Vorsitzende der Gesamtmitarbeitervertretung in der Johannes-Diakonie, Melanie Berger, überreichte die traditionellen Gaben Brot und Salz, verbunden mit guten Wünschen für das Zusammenleben an die Bewohnerschaft. Der Vorsitzende des Bewohnerbeirats Mosbach, Helmut Müllner, wünschte „einen guten Start und ein gutes Zusammenleben“.

Eine besondere Überraschung hielt der Gründer der Manfred und Irmgard Hornig-Stiftung, Manfred Hornig, bereit. Er kündigte als Spende eine Schaukel für den Garten an. Der Festakt am Vormittag mündete anschließend in eine zwanglose Feier mit Eltern, Angehörigen und Betreuern am Nachmittag.

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