... stark für Menschen

Ein Gewinn für alle

Gäste und Schüler zogen gleichermaßen Gewinn aus dem Flohmarkt – deshalb soll er zukünftig jedes Jahr stattfinden. Foto: Dirk Adler-Witkowski

Eberbach. Ein Flohmarkt ist schnell aufgebaut. Aber einen Flohmarkt fachmännisch wie liebevoll zu arrangieren, dazu gehört schon einiges mehr. Dieser Aufgabe stellten sich jetzt Jugendliche der Schwarzbach Schule im Eberbacher Bildungs- und Arbeitszentrum (EBAZ) der Johannes-Diakonie. Davon profitierten sowohl Marktbesucher als auch Schüler.

Für den Flohmarkt hatten die Jugendlichen der Berufsschulstufe eifrig die Werbetrommel gerührt: Zusammen mit Mitschülern verteilte Erik Plakate an Eberbacher Geschäfte und lud Bürger persönlich ein. Doch es gab noch manch anderes mehr zu tun. Verkaufstische mussten aufgestellt, fast 80 Umzugskartons ausgepackt und die gespendeten Waren ausgelegt werden. Da war Schülerin Saskia ganz in ihrem Element, denn das Sortieren gehörte zu ihren Lieblingsaufgaben: Karaffen und Obstschalen auf den Verkaufstisch mit Glasartikeln, Backformen und Töpfe auf den Tisch mit Küchenartikeln und so fort.

Dann stand der Verkauf an, und das war absolut Toms Sache. Denn Rechnen und Wechselgeld herausgeben, das gehört seit langem zu seinen Aufgaben im "Café Cool", dem Schülerkaffee der Schwarzbach Schule. Das hatte auch an diesem Tag im EBAZ geöffnet und bot Gästen unter anderem eine breite Kuchenauswahl an, gespendet von Eltern. Alle Aufgaben gingen die Schülerinnen und Schüler mit Freude an, Saskia sogar in ihrer Freizeit.

Dabei stand auch beim Flohmarkt das Lernen als Ziel im Hintergrund. „Wir führen junge Menschen mit Behinderung an die Arbeit heran“, fasste Lehrerin Edith Kohler-Guggolz die Aufgabe der Berufsschulstufe zusammen. Auch der Flohmarkt sollte dazu beitragen. Und tatsächlich ermöglichte er den Schülern Erfahrungen des Berufsalltages. „Trotz des Trubels bin ich ruhig geblieben“, erinnerte sich Erik stolz. Er wurde darin bestärkt, dass er Stress standhalten kann.

Saskia hingegen ist nun noch sicherer und gewandter darin, auf Kunden zuzugehen. „Wir sind hilfsbereit“, sagten sie und Erik über ihr Flohmarkt-Team, und dies zeigte es auch am Verkaufstag. Er soll zukünftig jedes Jahr stattfinden. Dann werden zudem vielleicht wieder Beschäftigte Führungen durch die benachbarten Werkräume der Schwarzacher Werkstätten für Menschen mit Behinderung anbieten, für die das EBAZ eine zusätzliche Betriebsstätte ist. Hier werden verschiedene Erzeugnisse aus Holz hergestellt, unter anderem Gartenbänke. Solche wollen die Schülerinnen und Schüler aus dem Erlös ihres Flohmarktes für den Garten im EBAZ erwerben. Sie haben es sich selbst verdient.

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