... stark für Menschen

„Die Mitarbeitenden haben das verdient“

Mosbach/Kernen-Stetten. Laut eines Gesetzesentwurfs der Bundesregierung soll die Leistung von Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen während der Corona-Pandemie mit einem Pflegebonus gewürdigt werden. Dass diese staatliche Sonderleistung auch Mitarbeitenden in der Behindertenhilfe zugutekommt, dafür macht sich der Verband „Die Initiative“ stark, zu dem auch die Johannes-Diakonie gehört. Schließlich seien auch die Mitarbeitenden in Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen nach wie vor sehr gefordert, so Martin Adel, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie.

Der Bundestag hatte sich am 7. April in erster Lesung mit dem sogenannten Pflegebonusgesetz befasst. Die Abgeordneten haben einen vom Gesundheitsministerium eingebrachten Gesetzesentwurf zur Zahlung eines Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen beraten. Laut Entwurf sollen je 500 Millionen Euro für den Pflegebonus im Bereich der Krankenhäuser sowie der Pflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt werden.

Der Verband „Die Initiative“, zu dem neben der Johannes-Diakonie weitere 17 große Einrichtungen der Behindertenhilfe in Baden-Württemberg gehören, weist darauf hin, dass auch die Beschäftigten in der Behindertenhilfe während der schon über zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie erhebliche Mehrarbeit geleistet und zahlreichen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt seien. Dazu zähle etwa die Betreuung und Pflege von coronainfizierten Klientinnen und Klienten unter Isolationsbedingungen, das häufige Einspringen für erkrankte oder in Quarantäne befindliche Kollegen, die Umsetzung der wechselnden Schutz- und Hygienemaßnahmen durch die zahlreichen Anpassungen der Corona-Verordnungen, aber auch die psychischen Belastungen durch das anhaltend hohe Infektionsrisiko in den Werkstätten und Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung.

„Unsere Mitarbeitenden haben diesen Bonus ebenso verdient“, macht Martin Adel deutlich. Dass auch im Bereich der Eingliederungshilfe intensive Betreuung und Pflege geleistet werde, werde oft nicht wahrgenommen. „Es kann daher nicht sein, dass ausgerechnet die Beschäftigten in der Behindertenhilfe nicht berücksichtigt werden“, so der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Diakonie.

Mit dieser Forderung steht „Die Initiative“ als Verband der Komplexeinrichtungen im Land nicht alleine. Auch zahlreiche weitere Fachverbände auf Landes- und Bundesebene, darunter der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB e.V.), der Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP), die Diakonie Baden und die Diakonie Württemberg setzen sich für eine Ausweitung des Pflegebonus ein.

Zuständig für die Auszahlung des Corona-Bonus wären dann nicht wie im Falle der Pflege die Kranken- und Pflegekassen, die die zusätzlichen Aufwendungen wiederum vom Bund erstattet bekommen würden. „Der Bund und die Länder sind hier gefordert, eine gemeinsame Lösung zu finden“, stellt Martin Adel klar. „Sozialminister Lucha fordern wir auf, gemeinsam mit dem Bund einen angemessenen Beitrag des Landes zur Anerkennung der Mitarbeitenden in der Behindertenhilfe auf den Weg zu bringen.“

Info:
„Die Initiative“ (Der Verband der Komplexeinrichtungen der Behindertenhilfe in Baden-Württemberg - DIKBW e.V.) vertritt die Interessen von insgesamt 18 Einrichtungen der Behindertenhilfe in Baden-Württemberg. Die Mitgliedseinrichtungen des Verbands sind: Badischer Landesverein für Innere Mission (Karlsruhe), Caritasverband Freiburg-Stadt (Freiburg), Diakonie Kork (Kehl-Kork), Diakonie Stetten (Kernen-Stetten), Die Zieglerschen (Wilhelmsdorf), Evangelische Stiftung Lichtenstern (Löwenstein), Habila GmbH (Tübingen), Johannes-Diakonie Mosbach (Mosbach), LAG Lautenbach (Herdwangen-Schönach), Mariaberg (Gammertingen), Nikolauspflege (Stuttgart), Sonnenhof (Schwäbisch Hall), Stiftung Haus Lindenhof (Schwäbisch Gmünd), Stiftung Liebenau (Meckenbeuren), stiftung st. franziskus (Schramberg-Heiligenbronn), St. Jakobus gGmbH (Wangen-Haslach), St. Josefshaus Herten (Rheinfelden), Vinzenz von Paul (Stuttgart).

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