... stark für Menschen

Gemeinsam verschieden sein

Buntes gehört zusammen: Farbenprächtige Aktion bei der Einweihungsfeier in Meckesheim

Meckesheim. Einen Tag lang hat die Johannes-Diakonie die Einweihung ihres neuen Wohnangebots gefeiert. An die offizielle Feier mit Ehrengästen am Vormittag schloss sich am Nachmittag ein gemütliches Beisammensein der Bewohnerschaft mit Angehörigen, Betreuern und Mitarbeitern an. Das Wohnhaus in der Industriestraße mit 24 Plätzen richtet sich an Menschen mit geistiger Behinderung und herausfordernden Verhaltensweisen. Es wurde Anfang 2019 bezogen. Im benachbarten Gebäude werden tagesstrukturierende Angebote gemacht. Der Bau wurde vom Kommunalverband für Jugend und Soziales mit rund 1,4 Millionen sowie von der Aktion Mensch mit rund 220000 Euro gefördert.

Dem grauen Novembertag setzten Bewohner und Mitarbeiter frohe Farben entgegen. Bei der Einweihungsfeier am Vormittag umwickelten sie zu fröhlicher Musik den Baum auf dem Vorplatz des Hauses mit bunten Bändern. „Wir sind verschieden  ̶  und gehören dennoch zusammen“ - so lautete die unübersehbare symbolische Aussage. Farben und Regenbogen hatte schon Pfarrerin Wiltrud Schröder-Ender zum Thema gemacht, die seit September sowohl in Meckesheim als auch in der Johannes-Diakonie Dienst tut. Bei ihrer Andacht mit Pfarrerin Erika Knappmann (Johannes-Diakonie) erinnerte sie an den Regenbogen als Zeichen für Verschiedenheit und als Zeichen der Schöpfung und überreichte eine Bilderbibel. Einen Glücksbringer mit Hufeisen überreichte Petra Müller für die Mitarbeitervertretung der Johannes-Diakonie.

Die Johannes-Diakonie hatte bereits 2016 den Spatenstich zu dem Neubauprojekt in Meckesheim gefeiert. Dass der Bau von einigen „Herausforderungen“ begleitet war, berichteten der Pädagogische Vorstand, Jörg Huber, und Regionalleiterin Yvonne Jelinek in ihren Redebeiträgen. Grundstückssanierung und andere zusätzliche Maßnahmen hatten die Fertigstellung verzögert. Dennoch: „Wir fühlten uns hier von Anfang an willkommen“, betonte Jelinek. Und inzwischen seien alle Bewohner nicht nur eingezogen, sondern auch angekommen. „Wir sind Meckesheimer geworden“, schloss Jörg Huber.

Tatsächlich haben Bewohner und Johannes-Diakonie-Mitarbeiter sich nicht nur als Gemeinschaft gefunden, sondern auch schon einige Kontakte ins Gemeindeleben geknüpft. Bewohner besuchen Übungsstunden im örtlichen Sportverein und besuchen regelmäßig das Café Marktscheune. Für die Beispiele gelebter Inklusion gab es anerkennende Worte von Sozialdezernentin Stefanie Jansen, selbst Meckesheimerin, sowie Bürgermeister Maik Brandt. „Für mich ist es eine Freude zu sehen, wie sich Bewohner und Mitarbeiter ins Dorfleben integrieren“, sagte Brandt. „Sie stellen eine Bereicherung für Meckesheim dar.“ Das Kompliment konnte Einrichtungsleiter Dino Rudolf zurückgeben. Die Gemeinde habe den Neubürgern das Einleben leicht gemacht, etwa mit einer Ortsführung oder der Einladung zum gemeinsamen Laternenumzug. Und Rudolf lud die Gemeindevertreter ein, gemeinsam weitere Schritte zu einem Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung zu tun: „Lassen Sie uns gemeinsam verschieden sein!“

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