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„Was fordert mich eigentlich heraus?“

Schüler der Fachschule für Sozialwesen beschäftigten sich eine Woche lang mit Gewalt und herausforderndem Verhalten.

Wann spricht man von herausforderndem Verhalten? Was fordert mich eigentlich heraus und wie gehe ich mit dieser Erkenntnis um? Mit diesen und anderen Fragen wurden Schüler und Schülerinnen der Fachschule für Sozialwesen eine Woche lang in einer themenzentrierten Unterrichtseinheit konfrontiert. Die Thematik wurde unter pädagogischen und pflegerischen, aber auch praktischen Aspekten beleuchtet.

In den ersten beiden Tagen bekamen die Kursteilnehmer im Fach Pädagogik die theoretischen Grundlagen an die Hand, um sich mit den genannten Fragen differenziert auseinandersetzen zu können. Doch es zeigte sich, dass die festgelegten Definitionen dies nicht unbedingt erleichterten, da zum Beispiel Gewalt deutlich früher anfängt, als es so mancher gedacht hätte und eben nicht erst, wenn man zuschlägt.

Als es anschließend darum ging festzulegen, was herausforderndes Verhalten ist, wurde klar, dass das ganze Thema sehr von der subjektiven Wahrnehmung abhängig ist. Der Austausch in der Klasse erwies sich hierbei als genauso wichtig wie die fachlichen Inhalte und die Beispiele aus der persönlichen Berufserfahrung der Dozenten. Auch die Auseinandersetzung mit dem Thema „Gewalt in der Pflege“ am dritten Tag brachte die Teilnehmenden durch neue fachliche Inhalte dazu, sich mit ihren Ansichten und der praktischen Umsetzung zu beschäftigen.

Die restlichen zweieinhalb Tage erhielten die Schüler und Schülerinnen einen Einblick in das sogenannte „Professionelle Deeskalationsmanagement“, kurz: PRODEMA. Hierbei beschäftigten sie sich unter anderem mit den Deeskalationsstufen, dem Selbstkonzept und verschiedenen Deeskalationsmöglichkeiten.

Auch hier gab es Raum für die Erfahrungen jedes Einzelnen im Bezug auf Gewalt und herausforderndes Verhalten aus dem Berufsalltag. Nicht zuletzt wurde man auch dazu angeregt über eigene „Aggressionsauslöser“ nachzudenken.

Abgerundet wurde diese Einheit durch schonende Körperinterventionstechniken, die eine willkommene Abwechslung zum theoretischen Teil bildeten. In der Themenwoche wurden die Teilnehmenden oft an ihre Grenzen gebracht, weil man automatisch das eigene Handeln reflektiert hat und selbst nicht immer mit dem Ergebnis zufrieden war.

Doch nicht zuletzt wurde deutlich, dass auch institutionelle, strukturelle, gesellschaftliche und andere Faktoren dazu beitragen, dass herausforderndes Verhalten und Gewalt Mitarbeitende der Behindertenhilfe in ihrem Berufsalltag jederzeit begleiten. 

Autorinnen: Laura Plößer, Rebecca Geier

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