Heidelberg. Generationenwechsel in den Rhein-Neckar-Werkstätten (RNW): In der Einrichtung für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung sind mit Wilhelm Steiß, Otto Weber, Joachim Werner und Walter Schlapp gleich vier verdiente Mitarbeiter in den Ruhestand gegangen. Zusammen bringen es die vier auf über 90 Dienstjahre in den RNW. „Es sind wirkliche Schwergewichte, die wir heute verabschieden“, betonte RNW-Geschäftsführer Joachim Schleicher bei der Abschiedsfeier und machte seine Worte gleich an harten Fakten fest. So bringe es etwa die Personalakte des Dienstältesten Wilhelm Steiß auf stolze 985 Gramm, eine der schwersten im Bestand.
In seiner Rede auf die angehenden Ruheständler schilderte Schleicher deren Lebensläufe und beruflichen Leistungen, die sie zu einem großen Teil in den RNW erbracht haben. Otto Weber und Joachim Werner waren als Kfz-Techniker, Wilhelm Steiß als Elektroinstallateur eingetreten. Alle drei hatten außerdem die sonderpädagogische Zusatzqualifikation oder eine Qualifikation als Arbeitserzieher erworben, wobei Steiß die RNW sogar seit ihrer Gründung als „Heidelberger Werkgemeinschaft“ im Jahr 1976 begleitet hat. Walter Schlapp hat in den RNW als Fahrer gearbeitet.
Die Betriebsratsvorsitzende Silvia Rehm verabschiedete die langjährigen Kollegen mit einem Gedicht. In einer Bildpräsentation wurde auf die gemeinsame Zeit in den RNW zurückgeblickt. Als Vertreter der Werkstatt-Beschäftigten überreichte Kai-Uwe Schulz Präsente. Neben weiteren Geschenken bekamen die vier als besondere Überraschung Torten aus dem unternehmenseigenen Gastronomiebetrieb „geschmackwerkstatt“, die jeweils mit einem Porträt verziert waren.
Insgesamt haben die RNW rund 40 Mitarbeiter. In den Sparten Schreinerei, Gastro, Dienste, Office, Elektrotechnik und Werkbank bieten die RNW am Hauptstandort in Heidelberg-Rohrbach und in der Zweigwerkstatt in Heidelberg-Kirchheim Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen.
