... stark für Menschen

Forderung nach mehr barrierefreiem Wohnraum

Eines der Plakatmotive der Wohnraumkampagne des Verbandes "Die Inittiative". Es zeigt Betroffene, die bei der Wohnungssuche immer wieder Absagen erhalten.

Mosbach. Mehr Chancen für Menschen mit Behinderung auf dem Wohnungsmarkt, dafür macht sich zum „Internationalen Tag für Menschen mit Behinderung“ die Johannes-Diakonie stark – und schließt sich damit einer Wohnraumkampagne des Verbandes „Die Initiative“ an. Es sei dringend geboten, dass in Baden-Württemberg bis 2025 5000 barrierefreie und kostengünstige Wohnungen neu gebaut oder zur Verfügung gestellt werden, die insbesondere Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen zugutekommen, so die Forderung.

„Die UN-Behindertenrechtskonvention gibt Menschen mit Behinderung das Recht, zu leben, wo und wie und mit wem sie wollen“, macht Vorstandsvorsitzender Martin Adel deutlich. Das sei im Land für Menschen, die derzeit noch „in besonderen Wohnformen“ leben und selbstständig wohnen wollen und können, leider nur eingeschränkt möglich. Die schlechten Rahmenbedingungen in den „besonderen Wohnformen“ begrenzten leider auch Leistungserbringer wie die Johannes-Diakonie, Menschen beim Wohnen die volle, selbstbestimmte und gleichberechtige Teilhabe zu ermöglichen. Zudem gebe es in Baden-Württemberg immer weniger Sozialwohnungsbau.

Die Problematik des fehlenden barrierefreien und kostengünstigen Wohnraums betreffe städtische Ballungsgebiete und den ländlichen Raum gleichermaßen, ergänzt Vorstand Jörg Huber. So sei es in der Vergangenheit schon schwierig bis unmöglich gewesen, für Klientinnen und Klienten im Umfeld Mosbachs oder Buchens passende Wohnungen zu finden. „Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen stehen derzeit noch stärker in Konkurrenz zu anderen gesellschaftlichen Randgruppen und ziehen dabei zumeist den Kürzeren.“

Der Verband „Die Initiative“ nutzt den „Internationalen Tag für Menschen mit Behinderung“ am 3. Dezember als Start für die landesweite Kampagne, um auf die Wohnungsnot von Menschen mit Behinderung und mit psychischen Erkrankungen aufmerksam zu machen. Zum Kampagnenstart wendet sich „Die Initiative“ auch mit einer Petition an den Landtag, in der konkrete Forderungen und Vorschläge zur Realisierung der 5000 barrierefreien und kostengünstigen Wohnungen erhoben werden.

Für den Verband zeige sich gerade bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes, dass auf Landesebene viele Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention immer weiter aus dem Blick geraten. „Das Bundesteilhabegesetz ist das Gesetz, das 2016 verabschiedet worden ist, um die Konventions-Vorgaben zu erfüllen und um mehr Teilhabe und Inklusion zu gestalten. Das droht offenbar unter anderem an dem unerfüllten Recht auf selbstbestimmtes Wohnen zu scheitern“, macht Dr. Peter Krause, Geschäftsführer der „Initiative“, deutlich.

In der „Initiative“ sind derzeit neben der Johannes-Diakonie 17 weitere Sozialunternehmen in einem Verband zusammengeschlossen, die rund 90 Prozent der Leistungen und Angebote von „besonderen Wohnformen“ in Baden-Württemberg gewährleisten. Als Verband von Leistungserbringern haben sich alle Mitglieder verpflichtet, ihre Angebote gemäß den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention weiterzuentwickeln. 

Die Mitgliedseinrichtungen der INITIATIVE isind: Badischer Landesverein für innere Mission, Diakonie Stetten e.V., St. Jakobus, Stiftung St. Franziskus, Johannes-Diakonie Mosbach, Sonnenhof e.V., Stiftung Haus Lindenhof, Nikolauspflege, Voelker-Gruppe, Evangelische Stiftung Lichtenstern, Sankt Josefhaus Herten, Vinzenz von Paul, Caritasverband Freiburg-Stadt e.V., Diakonie Kork, Habila GmbH, LAG Lautenbach e.V., Mariaberg e.V, Die Zieglerschen und Stiftung Liebenau.

Info: Details zur Kampagne und zum Verband gibt es HIER.

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