... stark für Menschen

Die Jugend bekennt sich zum Ehrenamt

Jugend im Ehrenamt: Jana Heckmann und Marius Herkel engagieren sich bei der Johannes-Diakonie. Foto: Lothar Dörge

Mosbach. „Uns macht’s einfach Spaß“, sind sich Jana Heckmann und Marius Herkel einig. Die beiden jungen Leute engagieren sich seit einigen Monaten ehrenamtlich bei der Johannes-Diakonie Mosbach. Sie gehören damit zu einer ganzen Riege von Schülern, Auszubildenden oder Studenten, die dem Ehrenamt der Einrichtung ein neues, junges Gesicht geben. „Es ist in der Tat so, dass sich immer mehr junge Menschen für ein freiwilliges Engagement in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung interessieren“, so Tanja Bauer, Ehrenamtskoordinatorin der Johannes-Diakonie. Eine Entwicklung, die sie selbstverständlich sehr freut.

Jana Heckmann ist 23 und gerade dabei, ihr Bachelor-Studium abzuschließen. Studiengang Bildungswissenschaft. Die junge Frau aus der Waldstadt kam über ein Praktikum in Kontakt mit der Johannes-Diakonie. „Nach dem Abitur wollte ich ausprobieren, ob die Arbeit mit Menschen mit Behinderung etwas für mich ist“, erzählt sie. Ihr Experiment gelang. Vier Wochen lang arbeitete sie in einer Wohngruppe – und wollte am Ende nicht mehr weg. „Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat es mir gut gefallen. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner wollten mich nicht mehr gehen lassen“, erinnert sich Jana gerne zurück. „Nach diesen tollen Erfahrungen habe ich mir gesagt: Wenn ich die Gelegenheit habe, möchte ich dort ehrenamtlich mitarbeiten.“

Danach startete sie ins Studium an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, Seminare, Hausarbeiten und viele Stunden am Schreibtisch prägten ihren Alltag. „Irgendwann wollte ich endlich wieder raus, etwas tun“. Sie bewarb sich schließlich bei Tanja Bauer als Ehrenamtliche. Nach einer umfassenden Beratung fand Jana Heckmann ihre neue Aufgabe in der sogenannten Tagesstruktur der Johannes-Diakonie. Hier können Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung unter Anleitung eine sinnvolle Beschäftigung erhalten oder bekommen Freizeitaktivitäten geboten. „Ich war neugierig, ob ich auch in diesem Bereich zurechtkomme.“ Schon nach einem ersten Termin habe sie gemerkt: „Genau das möchte ich machen“.

Bei ihrem neuen freiwilligen Engagement lernte sie auch Marius Herkel kennen. Für den 17-Jährigen ist die Tagesstruktur sein „Hauptjob“. Er absolviert aktuell dort seinen Bundesfreiwilligendienst. Doch darüber hinaus bringt sich auch der Schefflenzer ehrenamtlich ein. „Ich helfe bei Festen oder am Weihnachtsmarkt mit oder unterstütze an Wochenenden die Mitarbeiterinnen in der „Caféteria Hühnerstall“, erzählt er. Die Freizeit komme dennoch nicht zu kurz, es bleibe ausreichend Zeit zum Sport treiben oder Freunde zu treffen.

Zur Johannes-Diakonie kam Marius über ein Schulprojekt, außerdem durch seine Mutter, die Mitarbeiterin der Einrichtung ist. Auch seine Schwester engagiert sich hier ehrenamtlich. Im Bekannten- und Freundeskreis erntet er jede Menge Respekt für seinen Einsatz. „Wenn ich erzähle, was ich tue, sind viele sehr interessiert. Manche sagen dann aber: Das könnte ich nicht.“ Doch das, da sind sich Marius und Jana einig, weiß man eben erst, wenn man den Schritt wagt und einfach ausprobiert. „Und da ist doch das Ehrenamt ein toller Einstieg“, ergänzt Tanja Bauer.

Einsatzmöglichkeiten gebe es schließlich jede Menge, so die Ehrenamtskoordinatorin. Und das für Menschen jeden Alters.  Ob Interessierte mit einem Menschen mit Behinderung spazieren gehen wollen, ihn zu Café- und Stadtbesuchen, einem Fußballspiel oder einem Kirchenbesuch begleiten, ob sie das Kultur- und Begegnungszentrum fideljo in Mosbach unterstützen oder handwerklich und kreativ auf der Jugendfarm in Schwarzach aktiv sind. Jeder könne sich nach seinem Willen und nach seinen Fertigkeiten einbringen. Und warum man sich ehrenamtlich einbringen sollte, darauf haben Jana Heckmann, Marius Herkel und Tanja Bauer eine einfache Antwort: „Weil’s Spaß macht!“. Text: Michael Walter

Info:Mehr zum Thema Ehrenamt bei der Johannes-Diakonie

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