... stark für Menschen

„Die guten Kontakte weiter pflegen“

Zur Einweihung übergab Ortsvorsteherin Annerose Deusch eine Steinplatte mit der Adresse der neuen Wohnstätte.

Lahr. Gemeinsames Leben von Menschen mit und ohne Behinderung – an diesem Ziel hat die Johannes-Diakonie Mosbach schon vor 40 Jahren gearbeitet. Damals entstanden im Stadtteil Langenwinkel außer den Lahrer Werkstätten für Menschen mit Behinderung auch ambulante Wohnangebote sowie das Wohnheim „Im Dornschlag“. An dessen Stelle ist nach knapp zwei Jahren Bauzeit das neue „Haus Am Scheidgraben“ getreten, das jetzt offiziell eingeweiht wurde. Bei dem Festakt wurde zugleich die Gründung der Lahrer Werkstätten vor 40 Jahren gefeiert.

Bei einer Andacht erinnerte Pfarrerin Erika Knappmann an diesen „Startschuss für die Johannes-Diakonie“. Damals sei ein gemeinsames Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung das Ziel gewesen. „Die Ideen, die damals verwirklicht wurden, kommen heutigen Inklusionsideen gleich“, sagte Knappmann.

Der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Diakonie, Dr. Hanns-Lothar Förschler, verband die neue Wohnstätte mit dem aktuellen Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention einer gemeindenahen und dezentralen Unterstützung von Menschen mit Behinderung. Das „Haus am Scheidgraben“ sei in dieser Hinsicht „ein Quantensprung“. Mehreren tausend Menschen hätten die Lahrer Werkstätten seit ihrer Gründung eine sinnvolle Beschäftigung ermöglicht, wie der Pädagogische Vorstand der Johannes-Diakonie, Jörg Huber, erklärte. Er erinnerte an die vielen Schritte, die notwendig waren, um den Neubau des Wohnheims zu verwirklichen und dankte den beteiligten Firmen und Verantwortlichen der Stadt Lahr für ihre Unterstützung.

Als Vertreterin von Landrat Frank Scherer überbrachte Mirjam Schwab Glückwünsche und hob unter den neu entstandenen Wohnstätten der Johannes-Diakonie in Lahr vor allem die Wohnangebote für Senioren hervor. „Immer mehr behinderte Menschen erreichen das Rentenalter. Sie haben den demografischen Wandel rechtzeitig erkannt und entsprechend reagiert“, sagte Schwab. Für die Stadt Lahr waren Bürgermeisterstellvertreter Dr. Walter Caroli und die Ortsvorsteherin von Lahr-Langenwinkel, Annerose Deusch, zur Feierstunde im Innenhof der Wohnstätte gekommen. „Für Langenwinkel ist das Wohnen und Arbeiten von Menschen mit Behinderung zum Markenzeichen geworden“, erklärte Caroli. Auch Deusch hob den selbstverständlichen Umgang miteinander im Viertel lobend hervor. „Die gute Zusammenarbeit und die guten Kontakte wollen wir weiter pflegen“, kündigte sie an. Als Geschenk übergab sie eine vom Kindergarten des Stadtteils gestaltete Steintafel mit der Adresse des neuen Wohnheims „Pflugstraße 32“. Auch der Architekt Gerhard Löw hatte ein Geschenk mitgebracht: einen Gutschein für ein Bild, das den Innenraum des neuen Gebäudes schmücken soll. Heimbeiratsmitglied Frank Bading erklärte stellvertretend für die Bewohner: „Wir haben uns auf das Bauwerk sehr gefreut und freuen uns umso mehr über dieses Fest.“

Das „Haus am Scheidgraben“ wurde im März bezogen. Mit dem Bau war im März 2012 begonnen worden. Die Insolvenz des Generalunternehmers hatte die Arbeiten verzögert. Das Gebäude bietet Wohnplätze für bis zu 48 Menschen mit Behinderung.

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