... stark für Menschen

„Wir fangen nicht bei Null an“

"JD goes international": Im Sommer 2023 sollen die ersten jungen Männer und Frauen ihren europäischen Freiwilligendienst in der Johannes-Diakonie aufnehmen.

Mosbach. Es geht um Erfahrungen, europäisches Bewusstsein und Einblicke in soziale Berufe. In August und September 2023 sollen bis zu zehn Freiwillige aus dem europäischen Ausland in der Johannes-Diakonie ihren Dienst aufnehmen. Das Akkreditierungsverfahren für das Internationale Freiwilligenkorps der Europäischen Union wurde zwischenzeitlich erfolgreich absolviert. Geleitet wird das Projekt von Manfred Weiser, dem früheren Leiter des Berufsbildungswerks (BBW) Mosbach-Heidelberg, unterstützt vom Bereich Personalgewinnung und -bindung.

Laut Manfred Weiser geht es um ein langfristiges Engagement, von dem Johannes-Diakonie und Freiwillige gleichermaßen profitieren. Deren Zahl soll in den nächsten Jahren nach und nach erhöht werden. Bei ihrem Dienst können sie Unterstützung in Wohn-, Werkstatt- und Klinikbereichen leisten, internationale Berufserfahrung sammeln – und sich anschließend vielleicht für eine Fachkraft-Ausbildung entscheiden, womöglich innerhalb der Johannes-Diakonie.

Das Vorhaben ordnet sich ein in das übergeordnete Projekt „JD goes international“, mit dem die Johannes-Diakonie ihr internationales Profil schärfen möchte. Ein Motiv dafür ist, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Denn in den nächsten acht Jahren wechselt etwa ein Drittel der Mitarbeiterschaft in den Ruhestand. Doch es geht nicht nur um neue Arbeitskräfte. Manfred Weiser zufolge stehen internationales Geben und Nehmen im Mittelpunkt: „Wir verstehen Austausch nicht als Einbahnstraße“, erklärt der Projektleiter. Es gelte, einen Beitrag zum europäischen Bewusstsein zu leisten und jungen Menschen Auslandserfahrung zu ermöglichen. Dementsprechend ist die Johannes-Diakonie nicht nur aufnehmende, sondern auch entsendende Organisation, die auch Freiwillige ins Ausland vermitteln kann.

Bevor das Freiwilligenprogramm starten kann, ist für das Projektteam noch einiges zu tun, sind viele Fragen zu klären. Wie lässt sich den Freiwilligen der Start erleichtern? Wie Sprachbarrieren überwinden? Eine Willkommenskultur sei gefragt, sagt Weiser und baut auf vielfältige Erfahrungen auf internationalem Gebiet. Schon lange sind Fachschule und BBW in Kontakt mit internationalen Partnern, leben Flüchtlinge aus dem Ausland an den großen Standorten der Johannes-Diakonie. Johannesberg Schule und Seelsorge pflegen die Partnerschaft mit der indischen Organisation CGC, auch die Diakonie-Klinik hat internationale Kontakte. Weisers Fazit: „Beim Thema Internationalisierung fangen wir nicht bei null an.“

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