... stark für Menschen

Petitionsaufruf war erfolgreich

Die Initiative „Mehr wert als ein Danke“ übergab in Berlin über 53.000 Unterschriften an Marian Wendt (vorne re.), den Vorsitzenden des Petitionsausschusses im Bundestag.

Mosbach/Berlin. Die Initiative "Mehr wert als ein Danke" hat seit Mai bundesweit mehr als 53.000 Unterschriften für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Sozialwirtschaft gesammelt. Über 120 Stiftungen, Verbände, Einrichtungen und Dienste hatten sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zu dieser Initiative zusammengeschlossen – darunter auch die Johannes-Diakonie. Nun konnten die Unterschriften dem Petitionsausschuss des Bundestages übergeben werden.

Im Mittelpunkt der Aktion standen und stehen drei zentrale Forderungen an Politik und Gesellschaft: bessere Arbeitsbedingungen, gerechter Lohn und mehr Wertschätzung im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialwirtschaft sind für alle diejenigen da, die durch die Corona-Pandemie besonders betroffen und bedroht sind“, so Martin Adel, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie. Die Petition solle dazu beitragen, dass die Anerkennung für diejenigen, die gerade zu Beginn der Pandemie viel Beifall erhalten hatten, auch nach der Krise bestehen bleibt und die Rahmenbedingungen durch die Politik nachhaltig verbessert werden.

Marian Wendt, Vorsitzender des Petitionsausschusses des Bundestages, nahm die Unterschriften vergangene Woche entgegen. „Die Petition ist ein Appell an die Politik, sich mit den Anliegen der Praxis auseinanderzusetzen und weitere Weichen für eine zukunftsfeste Sozialpolitik zu stellen“, sagte er bei der Übergabe.

Konkret fordert die Petition, eine Tarifbindung in der gesamten Sozialwirtschaft durchzusetzen, damit es mehr Wettbewerb um Qualität gibt und weniger Lohndumping. Leistungsentgelte und Pflegesätze müssen deutlich erhöht werden, damit faire Löhne und fachliche Weiterentwicklungen – so unter anderem beim Thema Digitalisierung – überhaupt bezahlbar sind. Über bessere Aus- und Fortbildungsangebote soll gerade auch bei der jüngeren Generation die Attraktivität der Berufe in der Sozial- und Pflegewirtschaft verbessert werden, um den bestehenden Fachkräftemangel mindern zu können.

Die Coronakrise habe gezeigt, wie wichtig Arbeitskräfte im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen seien, so Martin Adel weiter. Doch so großartig die Leistung aller sei, so schwierig seien oft die finanziellen Rahmenbedingungen. Auch die Johannes-Diakonie befinde sich im Spannungsfeld von qualitativ hochwertigen Assistenzleistungen und der dafür erforderlichen Finanzierung und Honorierung dieser Leistungen seitens der Leistungsträger. Dies sei der Grund gewesen, warum die Johannes-Diakonie den Petitionsaufruf unterstützt habe – und nun Hoffnung hege, dass die Politik ihrerseits Taten folgen lässt.

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